Eine Gruppe institutioneller Investoren darunter Ethos fordert die Europäische Kommission auf, die Ziele und die Kohärenz der EU-Nachhaltigkeitsregulierung zu wahren. Die Investoren unterstützen das Ziel einer Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen. Sie befürchten aber, dass die Überarbeitung der Regulierung im Rahmen der «Omnibus-Verordnung» zu Rechtsunsicherheit führt und bereits beschlossene Ambitionen gefährdet. Die unterzeichnenden Investoren unterstreichen die Bedeutung des geltenden Regelwerks. Es ermöglicht ihnen, alle finanziellen und nicht-finanziellen Chancen und Risiken bei ihren Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen.
Als Reaktion auf jüngste Kritik bezüglich übermässiger Bürokratie und Einbussen in der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen will die Europäische Kommission die Anforderungen an die Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit vereinfachen und konsolidieren. Dazu will sie am 26. Februar eine «Omnibus-Verordnung» veröffentlichen, welche die bestehenden Regelwerke (CSRD, CSDDD, EU-Taxonomie) harmonisieren soll.
Die Wiedereröffnung dieser Rechtsakte in ihrer Gesamtheit könnte jedoch zu erheblichen Rechtsunsicherheiten führen. Die Unterzeichnenden anerkennen, dass die Anwendung der EU-Nachhaltigkeitsregulierung Potenzial zur Vereinfachung hat. Sie befürchten aber, dass die Revision die bereits verabschiedeten Ziele abschwächen könnte.
Vor diesem Hintergrund fordert eine von den UNPRI, Eurosif und IIGCC koordinierte Investorengruppe, in einer gemeinsamen Erklärung, dass die Europäische Union die Integrität und Ambition ihrer Regulierung der Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung bewahrt. Die institutionellen Investoren verwalten zusammen 6'600 Milliarden Euro. Ihr gehören auch Ethos und die Mitglieder des Ethos Engagement Pools International an.
«Die EU-Taxonomie, die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) und die Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen (CSDDD) sind grundlegende Eckpfeiler der EU-Architektur für eine nachhaltige Entwicklung», liessen sich die Investoren in einer heute veröffentlichten Erklärung verlauten, und «Gemeinsam helfen sie Investorinnen und Investoren, Risiken zu managen, Chancen zu erkennen und Kapital in Richtung einer wettbewerbsfähigeren, gerechteren und florierenden Netto-Null-Wirtschaft zu lenken» hiess es weiter.
Das beabsichtigte Ziel der Vereinfachung und Verbesserung der Kohärenz der Regelwerke kann gemäss den Unterzeichnenden mit gezielten Änderungen der technischen Standards und klaren Umsetzungsleitlinien erreicht werden. Die EU kann so einerseits die übermässige Komplexität der verschiedenen Richtlinien beheben. Andererseits wahrt sie Rechtssicherheit und trägt den Bedürfnissen der Investoren nach vergleichbaren, zuverlässigen und leicht zugänglichen Nachhaltigkeitsdaten der Unternehmen Rechnung.